2000 Das Lampenprojekt + Galeriebeleuchtung

Mit unseren Kunstllehrern verhandelten wir über ein Contracting bezüglich des Einsatzes von Energiesparlampen in der Galeriebeleuchtung. Die Erprobung und Wahl der richtigen Lampen auch unter künstlerischen Gesichtspunkten erforderte von allen Beteiligten viel Geduld. Die Hälfte der Glühlampen wurde inzwischen für 1200 DM durch Halogenstrahler ersetzt. Die Amortisation durch die eingesparten Energie- und Leuchtmittelkosten wurde von uns auf 8 Jahre berechnet.

Danach nahmen wir die restliche Beleuchtung des Schulhauses in Augenschein. Baulich bedingt, müssen die Flure und das Foyer der Schule komplett mit Kunstlicht beleuchtet werden. Die zentral gesteuerten Lampen brennen bis zu 10 Stunden pro Tag. Da diese Lampen ein Drittel der gesamten Nutzfläche beleuchten, war schnell klar, dass jedes eingesparte Watt bares Geld bedeutet.

 

Deshalb wollten wir das Foyer und die Flure mit modernen Spiegelrasterleuchten (bestückt mit einer Dreibanden-Leuchtstoffröhre und einem elektronischen Vorschaltgerät) ausstatten. Wir dachten auch darüber nach die alten Lampen durch Bausätze umzurüsten. Der Einkauf der Lampen bzw. Bausätze sollte aus Kostengründen mit Hilfe unserer ”großen Schwester” HessenENERGIE durchgeführt werden. Trotz günstiger Einkaufspreise veranschlagten wir für den Umbau aller Lampen Kosten in Höhe von bis zu 50.000 DM.

 

Wegen der Größe des Projektes benötigten wir für die technischen Planungen und die Vertragsgestaltung genaue Daten.

Die installierte Leistung konnte durch schlichtes Zählen der Lampen ermittelt werden, da die Leistung einer einzelnen Lampe bekannt war.

Die Nutzungsdauer der Beleuchtung in den einzelnen Räumen war weitaus komplizierter zu erfassen. Wir beauftragten eine Fachfirma Stromzähler und Betriebsstundenzähler in den Unterverteilungen der einzelnen Trakte zu installieren. Obwohl uns die Stadtwerke gebrauchte Zähler schenkten, entstanden Vorplanungskosten von über 3000 DM. Diese Zähler wurden von über eine Jahr lang wöchentlich abgelesen und die Werte im Computer erfasst. Mit Hilfe der Tabellenkalkulation ließ sich hieraus die durchschnittliche Nutzungsdauer der Beleuchtung in den verschiedenen Räumen ermitteln. Erste Auswertungen der Messungen ergaben z.B. für die Klassenzimmer nur Werte von 3,7 Stunden pro Tag. Dies zeigte uns, dass es sich wahrscheinlich nicht lohnen würde, dort die Beleuchtung zu ersetzen. Die Flure, das Foyer und auch die Zimmer der Verwaltung jedoch kommen auf Stundenzahlen, die uns eine Amortisation möglich erschienen ließen.

 

Auch der Einsatz von Bewegungsmeldern in den Fluren und im Foyer wurde von uns mit Hilfe einer selbstentwickelten Messvorrichtung auf Rentabilität untersucht. In den Fluren ergaben sich Einsparpotentiale von bis zu 60%.

Nach zweijähriger Planung mussten wir das Projekt aus zwei Gründen aufgeben:

 

· Die Kreisverwaltung entschloss sich, die Decken und Wände der Flure komplett zu erneuern und bei dieser Gelegenheit auch die Lampen auszutauschen. Aus Kostengründen wird diese Maßnahme im Halbjahres-Rhythmus traktweise durchgeführt. Unsere Kalkulation jedoch stützte sich auf einen Großeinkauf aller Lampen der Schule.

 

· In den Sommerferien 2000 installierte die Kreisverwaltung – für uns überraschend – ein Blockheizkraftwerk in unserer Schule. Der Strom konnte nun teilweise zu einem günstigeren Preis selbst erzeugt werden. Das beeinträchtigte wiederum unsere Kalkulation der durch die Lampen einzusparenden Kosten.

 

 

Wir schlossen mit der Kreisverwaltung dennoch einen Vertrag in dem wir in den noch nicht renovierten Trakten unter Einhaltung der Beleuchtungs-Grenzwerte Lampen stilllegten. Wir bekommen so 4 Jahre lang 80% der dadurch eingesparten Stromkosten erstattet. Das waren anfänglich 5.600 DM im Jahr.

 

Ein wertvolles Ergebnis dieses Projektes sind die mit viel Aufwand ermittelten Betriebsstundenzahlen der verschiedenen Beleuchtungsanlagen, die für Planungen an anderen Schulen zur Verfügung stehen.

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