2008 Stromsparen in datennetzgesteuerten Computerräumen

Vom Kreis Bergstraße wurden neue Computerräume in der Schule eingerichtet, auf deren Computer zentral für alle Schulen im Kreis per Fernwartung neue Softwareupdates (wie z.B. Aktualisierungen von Antivirensoftware) eingespielt werden. Damit das funktioniert, müssen die Computer am Stromnetz angeschlossen bleiben. Die Einrichtung eines Hauptschalters, der die Computer komplett vom Stromnetz nimmt, reicht in diesem Fall nicht. Dadurch, dass sie aber am Stromnetz bleiben müssen, verbraucht der PC durch den Stand-by-Betrieb seiner integrierten Netzwerkkarte 3-10 W, auch wenn er ausgeschaltet ist.

Um aber trotzdem noch Stromsparen zu können, kam die Energieagentur mit Hilfe des Beraters Helmut Meissner auf folgende Lösung:

Die Computer werden dabei an sogenannte Master-Slave-Steckdosen angeschlossen.

Diese haben die Eigenschaft, dass nur der sogenannte Master-Steckplatz dauerhaft am Stromnetz hängt, die sogenannten Slave-Steckplätze sind aber nur dann am Stromnetz angeschlossen, wenn am Mastersteckplatz eine größere Strommenge verbraucht wird (z.B. dass ein Computer in Betrieb ist).

Die folgenden drei Bilder illustrieren das:

In diesem Moment haben alle PCs Stromanschluss. Fährt man nun den vorderen Master-PC herunter, so dass …

… er keinen Strom mehr verbraucht, so ….

… werden im nächsten Moment alle anderen Slave-PCs vom Stromnetz getrennt.

Dieses Beispiel dient nur der Illustration. Im Normalfall werden die PCs vorher heruntergefahren und nur der Stand-by-Strom der Netzwerkkarte wird über die Master-Slave Funktion abgeschaltet.

Genauso wie in den oberen drei Bildern lassen sich umgekehrt auch alle PCs per Fernwartung starten und zum Beispiel Antivirensoftware einspielen:

Dazu muss per Fernwartung der Master-PC über die Netzwerkkarte gestartet werden. Diese Netzwerkkarte des Master-PCs hat ja als einzige noch weiterhin Stromanschluss. Ist der Master-PC dann hochgefahren, verbraucht er genügend Strom. Nun schaltet die Master-Slave Dose den Stromanschluss für die restlichen PCs des Computerraumes frei. Dadurch erhalten die Netzwerkkarten der Slave-PCs Strom und können per Fernwartung nun ebenfalls den PC starten und hochfahren. Nach dem Hochfahren können dann die Softwareupdates eingespielt werden.

Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist, dass ein PC, bei dem vergessen wurde, ihn auszuschalten, ebenfalls durch das Master-Slave-System abgeschaltet wird. Da die PCs sogenannte Wächterkarten haben, führt dies nicht zu Softwarekonflikten des Betriebssystems, da die PCs bei jedem Start wieder in den Urzustand zurückgesetzt werden.

Voraussichtlich werden bei der Umsetzung Master-Slave-Steckerleisten der Marke „Secure-Tec Master -Slave“ von Brennestuhl eingesetzt werden.

Während der Umsetungsphase wird mit mehreren Kontaktpersonen beim Kreis-Bergstraße kooperiert. Bei der Planung der elektrischen Installation mit Hr. Lehrian. Bei der betriebswirtschaftlichen Umsetzung mit Hr. Döringer. Bei der Computerverwaltung mit Hr. Dittelmeier und Fr. Schweikert.

Bei ca. 50 PCs lassen sich nach dem bisherigen Stand der Kalkulationen dadurch pro Jahr ca. 250 Euro einsparen. Die Kosten werden in etwa bei einer einmaligen Investition von 150 Euro liegen.

Eventuell setzen wir auch eine zusätzliche Zeitschaltung ein, die wir dann circa nachts um drei Uhr aktivieren, in der garantiert keine Updates eingespielt werden. Dadurch könnten sich die Kalkulationszahlen noch verbessern.

Leider hat diese Technik für ganze Computerräume nicht stabil (vermutlich war sie zu temperaturabhängig) funktioniert. Die Energieeinsparungen werden nun durch  das Zeitschaltuhrenprojekt umgesetzt.

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